„Der Dom symbolisiert für mich die Stärke Wiens.“
Dipl.-I ng. Walter Ruck ist seit 2014 Präsident der Wirtschaftskammer Wien.
Seine Karriere als Interessenvertreter der Wiener Unternehmen startete er in der Landesinnung Bau Wien im Jahr 2004. Von 2005 bis 2011 war er Landesinnungsmeister Bau, von 2010 bis 2015 Spartenobmann Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Wien. Ruck ist seit 2015 Vorstand des Vereins „Unser Stephansdom“.
Herr Dipl.-Ing. Ruck, als Wirtschaftskammerpräsident vertreten Sie Wirtschaftstreibende im ganzen Land und bringen hohes wirtschaftliches Knowhow als Vorstandsmitglied des Vereins ein. Wie sehen Sie den Einfluss des Stephansdoms auf die Wiener Wirtschaft?
Der Dom ist nicht nur ein Symbol der Kirche, sondern auch ein Symbol für die Stärke Wiens und seiner Wirtschaft. Denken Sie nur an die Zerstörungen durch den Krieg und den Wiederaufbau mit vereinten Kräften. Vor allem ist er aber auch ein wichtiger Tourismusmagnet ersten Ranges. Er zieht jährlich ca. drei Millionen Besucher an. Rund 190.000 von ihnen nehmen an einer Turm- und Katakombenführung teil. Der Steffl ist damit ein Herzstück der Tourismusstadt Wien und trägt damit wesentlich zum Erfolg der Wiener Tourismusbetriebe bei.
Als Bauingenieur haben Sie einen ganz besonderen Einblick in die Herausforderungen, die St. Stephan an seine Steinmetze und Restaurateure stellt. Gibt es für Sie eine bauliche Maßnahme der letzten Jahre, die Sie besonders begeistert?
Jeder Restaurationsschritt für sich begeistert mich als Baumeister, weil ich weiß, welcher Aufwand, welch technisches Können und welche Kunstfertigkeit dahinterstecken. Es ist daher schwierig, irgendeine Maßnahme besonders hervorzuheben.
Der Verein „Unser Stephansdom“ unterstützt jedes Jahr mit ca. einer Million Euro den Dom. Was zeichnet den Verein aus Ihrer Sicht aus?
Die Erhaltung des Stephansdomes kostet viel. Da ist jede Unterstützung wichtig. Auch ich unterstütze die wertvolle Arbeit des Vereins gerne. So wie die rund drei Millionen Besucher jährlich und viele andere Spender. Dadurch bleibt diese kunsthistorische und architektonische Schatzkiste Stephansdom, die so wichtig für unsere Wiener Identität ist, erhalten. Und das ist der unschätzbare Verdienst des Vereins.
Der Stephansdom begleitet Wienerinnen und Wiener schon viele Hundert Jahre. Welche Rolle spielt er in Ihrem Leben?
Für mich ist der Stephansdom nicht nur ein weltberühmtes Kulturgut und ein imposantes Bauwerk, sondern vor allem ein nationales Wahrzeichen und Symbol der österreichischen und der Wiener Identität. Und nicht zuletzt: natürlich auch Kirche, ein Haus Gottes und Zeichen einer jahrhundertelangen katholischen Tradition in Wien.
Wenn Sie dem „Steffl“ und „seinem“ Verein etwas wünschen könnten, was wäre das?
Seit mehr als 850 Jahren das Herz der mitteleuropäischen Donaumetropole Wien und tief in den Herzen der Menschen verankert. Damit das so bleibt, wünsche ich dem Verein jenen Elan, den er schon bisher an den Tag gelegt hat, um dieses Wahrzeichen in seiner ganzen Pracht zu erhalten.