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„Der Stephansdom ist ein Ort, an dem sich vieles relativiert.“

Vorstandsvorsitzender Dr. Günter Geyer am Domdach
Dr. Günter Geyer hat die Vienna Insurance Group zu einer der größten Versicherungen Österreichs und Osteuropas ausgebaut und gilt als Koryphäe in der Versicherungslandschaft. Seit 2012 ist er Obmann des Vereins „Unser Stephansdom“ und hat einige ehrenamtliche Funktionen. Kunst und Kirche sind ihm ein spezielles Anliegen.

Herr Dr. Geyer, Sie sind seit mehr als zehn Jahren Obmann des Vereins „Unser Stephansdom“. Was ist für Sie das Interessanteste an dieser Aufgabe?
Jedes Jahr stehen wir als Verein vor neuen Herausforderungen, es gibt immer was zu tun, denn der Dom muss laufend restauriert und konserviert werden. Rund 2,2 Millionen Euro werden jedes Jahr für die Instandhaltungsarbeiten benötigt. Ein Meilenstein in der jüngeren Vergangenheit ist sicher die Restaurierung der Riesenorgel auf der Westempore. Mit 185 Registern und knapp 13.000 Pfeifen ist die Domorgel die größte Orgel Österreichs. Die aufwendige Restaurierung war nur dank der Unterstützung Tausender privater Spenderinnen und Spender möglich, dank Bund und Länder, dank Förderern aus der Wirtschaft und sogar aus dem benachbarten Ausland.

Neben Ihrer verantwortungsvollen Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender der VIG, der Wiener Städtischen und des Wiener Städtischen Versicherungsvereins sind Sie vielseitig im Bereich Kultur engagiert. Wie sehen Sie die Brücke zwischen Kirche und Kultur?
Kirche und Kultur sind untrennbar miteinander verbunden. Über Jahrhunderte hinweg hat der christliche Glaube Österreich geprägt, davon zeugt – neben den vielen Stiften, Klöstern und Kirchen in unserem Land – insbesondere der Stephansdom. Er ist ein beeindruckendes Gotteshaus und die bedeutsamste klerikale Einrichtung Österreichs. Er ist aber genauso ein faszinierendes Architekturjuwel und ein monumentales Denkmal österreichischer Geschichte. Der Stephansdom ist das Kulturwahrzeichen unseres Landes!

Der Verein „Unser Stephansdom“ unterstützt jedes Jahr mit ca. einer Million Euro den Dom. Was zeichnet den Verein aus Ihrer Sicht aus und vor welchen Herausforderungen steht er in diesen schwierigen Zeiten?
Dazu beitragen zu dürfen, dass die Sanierung des Stephansdoms stetig voranschreitet, ist eine Aufgabe, die mir sehr große Freude bereitet. Möglich ist das aber nur gemeinsam mit engagierten Kolleginnen und Kollegen und den vielen großzügigen Förderern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ohne die Tausenden privaten Spenderinnen und Spender aus dem In- und Ausland würde der Stephansdom heute nicht so prachtvoll aussehen, wie er es tut. Als politisch und weltanschaulich unabhängiger Verein bündeln wir diese gemeinsamen Anstrengungen zum Wohle des Stephansdoms, der stets auf die Unterstützung der Menschen und ihr Wohlwollen angewiesen ist.

Das Vereinsjahr hat jährlich einige Fixpunkte, aber auch immer etwas Neues auf Lager. Was war für Sie bisher ein besonderes Highlight?
Ich persönlich freue mich immer sehr, wenn wir auf kreative und originelle Weise breite Aufmerksamkeit für unsere Themen und Anliegen schaffen. Als begeisterter Hobby-Imker hat mir die Segnung der Bienenvölker, die über dem Riesentor auf der Westseite untergebracht sind, besonders gut gefallen. Geplant ist, den Honig zugunsten der Erhaltung und Sanierung des Stephansdoms zu verkaufen.

Was ist Ihr Lieblingsort im Dom und warum?

Ich bin in Oberösterreich aufgewachsen und habe schon als Schüler mit großem Interesse verfolgt, wie die Pummerin in St. Florian gegossen und anschließend nach Wien gebracht wurde. Als ich das erste Mal den Stephansdom in Wien besucht habe, habe ich auch gehofft, die Pummerin zu hören. Den einen Lieblingsort im Dom kann ich so nicht benennen, aber der Stephansdom ist für mich jedenfalls ein Ort, an dem sich vieles relativiert.


Wenn Sie dem „Steffl“ und „seinem“ Verein etwas wünschen könnten, was wäre das?
Ich freue mich sehr, einen so wichtigen und sinnstiftenden Verein in seinem 37. Jahr begleiten zu dürfen. Mögen noch viele weitere Jahre folgen und mögen unsere vielen und großzügigen Unterstützerinnen und Unterstützer dem Stephansdomauch weiterhin gewogen bleiben.

Cover Vereinszeitung 142/2023 - Bericht des Dombaumeisters, Dr. Günter Geyer im Interview, Die Imker am Domdach, Dipl. Ing. Walter Ruck im Interview, UR-DOM-WISSEN

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DVD: Abduction into the unknown St.Stephen`s Cathedral

DER DOM
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Der Wiener Stephansdom steht für Vieles: Er ist ein weltberühmtes Kulturgut und ein Bauwerk, das international keine Vergleiche zu scheuen braucht.

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