„Der Steffl ist das Herz der Stadt!“
Stadtrat Peter Hanke wurde 1964 in Wien geboren. Der Betriebswirt gibt dem Verein als Vorstandsmitglied seit 2012 Rückenwind. Im Jahr 2015 wurde er mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Der amtsführende Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke nimmt sich gerne eine kurze Auszeit im Dom.
Ihrer Ernennung zum Stadtrat, unter anderem Geschäftsführer der Wien Holding und in dieser Funktion zuständig für die Geschäftsfelder Kultur- und Veranstaltungsmanagement. St. Stephan ist – im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen – auch Veranstaltungsort. Ist der Dom für Sie eher Ort der Besinnung oder der Kultur?
Beides! Auf der einen Seite ist der Stephansdom für mich ein Ort der Ruhe. Ich gönne mir hier, wann immer möglich, eine kurze Auszeit in meinem oft hektischen Arbeitsalltag. Schon beim Betreten des Doms merkt man den Wechsel der Atmosphäre, spürt sofort die Ruhe. Auf der anderen Seite ist der Stephansdom mit seiner kunstvollen Gestaltung und seiner langen, ehrwürdigen Geschichte zu Recht das wichtigste Wahrzeichen Wiens und darüber hinaus.
Finanzen sind Ihr tägliches Brot. Wie kann man – abgesehen vom ideellen Wert des Domes – die Spendenfreudigkeit der Österreicherinnen und Österreicher erhalten bzw. was ist nötig, um eine junge Zielgruppe zu erreichen?
Dazu muss man sagen, dass die Österreicherinnen und Österreicher immer wieder ihre Hilfsbereitschaft beweisen. Sei es in der Unterstützung von Kultur- oder Tierschutzvereinen oder bei Katastrophen wie dem Ukraine-Krieg. Laut einer Studie des Fundraising Verband Austria aus dem Vorjahr spenden über zwei Drittel der Menschen in unserem Land. Das zeigt, dass das Bewusstsein vorhanden ist. Ich denke, es ist wichtig zu vermitteln, was verloren gehen könnte, wenn die finanziellen Mittel fehlen. Und ein Wien ohne dem Steffl als Herz der Stadt kann sich wohl niemand vorstellen.
Als Stadtrat kümmern Sie sich in erster Linie um die Anliegen und Bedürfnisse der Stadt Wien. Welchen Einfluss hat der Stephansdom Ihrer Meinung nach auf die Wienerinnen und Wiener?
Alleine der liebevolle Spitzname „Steffl“ zeigt für mich die enge Verbindung der Wienerinnen und Wiener mit ihrem Dom. Mit seinen 136,4 Metern ist der Steffl nicht nur die höchste Kirche Österreichs, sondern auch optisch das Herz Wiens. Fast überall von der Ringstraße aus ist er zu sehen und zeigt wie ein Finger in den Himmel. Dadurch ist er zum einen eine Landmark für das soziale Leben, zum anderen spendet er mit seiner Ruhe und Beständigkeit auch Trost und Zuversicht.
Wenn Sie dem „Steffl“ und „seinem“ Verein etwas wünschen könnten, was wäre das?
Ich wünsche uns und dem Steffl vor allem Kontinuität. Ich wünsche uns, dass der Dom auch weiterhin über das Leben in Wien wacht. Und dem Verein „Unser Stephansdom“ wünsche ich für die Zukunft weiterhin viel Kraft und Energie, um für die Erhaltung unseres Steffls zu arbeiten.